Basierend auf den Entwicklungen von Louis Daguerre und William Henry Fox Talbot verbreitete sich die Fotografie Ende der 1830er Jahre rasch. Grundlage dafür war die das lichtempfindliche Material Silberiodid. Wenn sich die Fotografie zwischenzeitlich auch in andere Richtungen entwickelt hat, kommt Silberiodid in unseren Breiten doch noch zum Einsatz und das in beachtlichen Mengen: in der Form von Kondensationskeimen für die Hagelabwehr.
Aber Silberiodid ist auch ein vielversprechendes lichtemittierendes Material, das einfach nanostrukturiert und dessen Emission effizient an andere Nanostrukturen gekoppelt werden kann. Zusammen mit der Nanooptik Forschungsgruppe zeigt genau das die iranische Physikerin Razieh Talebi (Universität Isfahan) in einer aktuellen Publikation. Sie war in den letzten Jahren zweimal als Gastwissenschaftlerin in Graz und hat dabei auf ihre Erfahrungen mit Silberiodid aus früheren Jahren zurückgegriffen. Erweitert um numerische Simulationen, demonstrieren die experimentellen Ergebnisse starke Kopplungseffekte mit plasmonischen Nanostrukturen aus Aluminium. Dass diese Effekte damit erstmals im blauen Spektralbereich erzielt wurden, eröffnet neue Möglichkeiten für nanooptische und sensorische Anwendungen.
Razieh Talebi, Harald Ditlbacher, Joachim R. Krenn, Andreas Hohenau
Coupling Silver Iodide Emitters to Aluminum Plasmons
J. Phys. Chem. C 125, 2519−2523 (2021)
https://doi.org/10.1021/acs.jpcc.0c09025